Wohnraum senioren-gerecht umgestalten

Veröffentlicht in Arbeitsgemeinschaften

Andrea Überall–Schulze, Beraterin beim Kreisseniorenrat, gibt SPD-Seniorinnen und Senioren praktische Ratschläge und diskutiert mit ihnen.

Meine Aufgabe ist es, Wohnraum anzupassen, nicht zu vermitteln stellt die Referentin gleich zu Anfang fest und bremst so falsche Erwartungen.

Ihr eigentliches Thema: Vorhandene Wohnungen seniorengerecht umbauen.

Nur das? Mancher Zuhörer möchte das aussprechen und der Enttäuschung freien Lauf lassen. Unterschätzen Sie das nicht, das sind keine Spielereien, manchmal ist das lebensrettend, zumindest erleichtert es sehr, was eigentlich alle wollen: Solange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen. „Für mich war das schon immer klar, ich bleibe in meiner Wohnung, bis ich neunzig bin“ sagt tapfer eine Zuhörerin. Da rührt sich dann doch schnell Widerspruch.

Andrea Überall kennt solche markigen Vorsätze und hält dagegen. Zuhause ist es am Schönsten, das sagen fast alle. Aber dann passiert es: Es braucht ja nicht gleich ein Schlaganfall zu sein, ein schwerer Sturz, ein Verkehrsunfall, ein Herzinfarkt oder Ähnliches und schon wird die eigene Wohnung zum Problem.

Aber nun bitte keine Angstmache, so was ist doch nicht die Regel, regt sich Protest. Zum Glück nicht die Regel, aber es trifft die älteren Menschen meist unvorbereitet. Sie sollten die notwendigen Veränderungen in Ihrer Wohnung umsetzen, solange Sie noch dazu in der Lage sind. Was nützt ein Aufzug, wenn er nur über zwei Treppenstufen zu erreichen ist? Türschwellen, Rampen, Stufen, alles das muss durch bauliche Maßnahmen beseitigt werden. Solche Maßnahmen werden von der Pflegekasse bezuschusst, wenn die oder der Betreffende bereits in eine Pflegestufe eingeordnet wurde. Ein Antrag muss aber gestellt werden, bevor mit den Arbeiten begonnen wurde.

Soll ich denn meine schönen Teppiche einrollen, empört sich eine Zuhörerin. Nicht unbedingt, meint die Referentin, aber Teppiche können üble Stolperfallen sein. Man muss hingucken und darüber reden, aber nicht erst, wenn der Unfall passiert ist. Seien Sie bereit, Hilfe anzunehmen, lassen Sie sich beraten. Manche kommen und klagen unter Tränen: Es geht einfach nichts mehr. So weit braucht es nicht erst zu kommen.

Es werden jetzt immer mehr Wohnungen für „betreutes Wohnen“ gebaut, vielleicht schon zu viele, meint einer. Dort ist von vornherein alles richtig angelegt. Diese Behauptung findet Widerspruch: Die Mieten sind höher, sonst sind es ganz normale Wohnungen, beklagen einige ihre schlechten Erfahrungen. Die Referentin stellt klar: Solche Wohnungen sind barrierefrei, dann wird ein Notrufsystem angeboten, meist auch „Essen auf Rädern“. Diese drei Dinge kann man aber auch in einer ganz normalen Wohnung haben.

„Es gibt so viele gute Einrichtungen, ich möchte keine von vornherein kritisieren,“ meint die erfahrene Beraterin, die beim Kreisseniorenrat das Gebiet Wohnberatung als ständige Mitarbeiterin betreut.

 

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