Gemeinsamer Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU und SPD zum grenzüberschreitenden ÖPNV im östlichen Enzkreis
Enzkreis. Buslinien, Fahrpläne und Tarife des Verkehrsverbundes Pforzheim/Enzkreis (VPE) und des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) sollen besser verzahnt werden. Das ist Anliegen eines gemeinsamen Antrages der Kreistagsfraktionen von CDU und SPD. Dabei spielen auch die Pendlerbeziehungen eine Rolle sowie die stark wachsenden Gewerbegebiete im Heckengäu.
Den Anstoß gab es im Frühjahr bei einer öffentlichen Veranstaltung der Interessensgemeinschaft ÖPNV im Heckengäu um den früheren Wiernsheimer Gemeinderat Peter Gallo, die in Iptingen mit Kreisräten von SPD und CDU stattgefunden hatte. Die Wortbeiträge bestärkten die seitherigen Erkenntnisse und Überlegungen der Kreisräte, dass es weiterhin notwendig ist, eine direkte Anbindung an den Großraum Stuttgart zu erreichen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei dem Gespräch mit etwa 30 Bürgern entstand die Idee eines gemeinsamen Antrages, der inzwischen von einer Arbeitsgruppe aus den Kreisräten Matthias Enz (Wiernsheim) und Margot Vetter (Heimsheim) für die SPD sowie Christa Pfisterer (Heimsheim) und Günter Bächle (Mühlacker) für die CDU entwickelt wurde. Die jeweiligen Fraktionen stimmten zu, so dass die Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle und Jochen Protzer (SPD, Illingen) das Papier inzwischen bei der Kreisverwaltung einreichten.
Vor dem Hintergrund einer enormen Gewerbe- und Industriedichte mit vielen Arbeitsplätzen in der Region Stuttgart erscheine es dringend geboten, das ÖPNV-Angebot zwischen den beiden Verkehrsverbünden VPE/VVS auszuweiten und zu verzahnen, heißt es in der Begründung. Eine Vielzahl von Arbeitnehmern, Studenten, Auszubildenden, aber auch Rentnern, welche im östlichen Enzkreis wohnen, würden von einem verbesserten ÖPNV-Angebot profitieren. Eine direkte Anbindung des östlichen Enzkreises an den VVS würde die Attraktivität dieser Kommunen als Wohngemeinden steigern. Die Straßen insbesondere die Ortsdurchfahrten könnten in diesen Bereichen nach Auffassung der Fraktionen deutlich entlastet werden. Zudem wäre eine Reduzierung des täglichen Individualverkehrsaufkommens auch vor dem Hintergrund der Emissionsverminderung im Rahmen des Klimaschutzes zu begrüßen. Darüber hinaus bestehe umgekehrt ein Interesse an zusätzlichen Patienten im Kreiskrankenhaus Mühlacker aus dem westlichen Gebiet des Landkreises Ludwigsburg, nachdem die Klinik Vaihingen kein Akutkrankenhaus mehr sein soll.
Im Einzelnen heißt es in dem Antrag, die Kreisverwaltung solle die Möglichkeiten von Verzahnungen des VPE im Bereich Heckengäu/Mühlacker an den VVS inklusive Kostenberechnungen prüfen und die Ergebnisse dem Kreistag vorlegen. Hierbei sollten nach Ansicht von SPD und CDU zeitnah folgende Busverbindungen konkret geprüft werden:
- Anbindung des Heckengäus (Wiernsheim) an die S-Bahn Renningen unter Einbindung des interkommunalen Gewerbegebietes Mönsheim/Friolzheim, des Gewerbegebietes Egelsee Heimsheim, Porsche Weissach und Bosch Malmsheim
- Die Anbindung von Mühlacker-Großglattbach und des Heckengäus an den Bahnhof Vaihingen/Enz
- Die Anbindung des Heckengäus und von Mühlacker-Großglattbach an die Buslinie Vaihingen/Enz – Stuttgart/Zuffenhausen unter Berücksichtigung der Firma Bosch (Schwieberdingen).
- Mögliche Rückverlängerung der VVS-Buslinie 502 über Wiernsheim nach Mühlacker bzw. Pforzheim.
- Die Kostenberechnung für weitere VVS-Tarifpunkte im Gebiet Heckengäu und Mühlacker vorzulegen.
Zudem sollen Gespräche mit den großen Unternehmen (Bosch, Porsche, Daimler) aufgenommen werden mit dem Ziel von Kostenbeteiligungen für die Verbesserung des ÖPNV zwischen den VPE-/VVS-Gebiet. Die Pendlerverflechtungen zwischen dem östlichen Enzkreis und der angrenzenden Region Stuttgart sollen auf Basis der Daten des Statistischen Landesamtes dargestellt werden.